Deutsch-italienisch-französisches FAIRTRADE-Treffen in Südfrankreich
Unsere Woche am Lycée Philipp Lamour in Nîmes (05. bis 10. April 2022)
Nachdem unsere Schülerfirma bereits seit Sommer 2021 mit einer italienischen und französischen Schule via Online-Konferenzen und der Erasmus-Online-Plattform Twinspace eine Kooperation aufbaut, stand kurz vor den Osterferien 2022 nun der erste reale Austausch in Nîmes an. Ende Januar hatte es bereits einen zweitägigen virtuellen Austausch der drei Schulen gegeben, nachdem das eigentlich in Italien geplante Treffen coronabedingt abgesagt werden musste. Aus dieser „virtuellen Mobilität“ waren schon verschiedene Ideen hervorgegangen, wie beispielsweise ein gemeinsamer Instagram-Account der drei Schulen. Nun freuten sich aber alle auf ein persönliches Kennenlernen.
Am Dienstag, den 05.04.2022, machten sich 11 Leute aus unserem Team zusammen mit Herrn Siller und Frau Nötzel morgens vom Kölner Hauptbahnhof aus auf den Weg nach Frankreich. Nach einem vierstündigen Zwischenstop in Paris kamen wir abends in Nîmes an und wurden herzlich von unseren Gastfamilien aufgenommen. Am nächsten Tag gab es ein Begrüßungsfrühstück und eine Führung durch unsere französische Partnerschule, dem Lycée Philipp Lamour. Hier lernten wir auch erstmals die italienischen Schülerinnen und Schüler kennen, welche mit ihren beiden Lehrern aus Piacenza in Norditalien angereist waren. Danach begann auch schon der erste Fairtrade Workshop, in welchem mehrere multinationale Kleingruppen an verschiedenen Projekten arbeiteten. Den Nachmittag verbrachten wir am nahegelegenen Strand (Le Grau du Roi), wo wir im Rahmen eines Clean Walk u. a. auch Müll aufsammelten.
Der Donnerstag startete mit zwei Stunden „Ultimate Frisbee“ im französischen Sportunterricht, anschließend begleiteten wir unsere Gastschüler eine Stunde in ihrem Unterricht. Ab mittags erkundeten wir dann in kleinen Gruppen die Innenstadt von Nîmes und erhielten eine exklusive Führung durch einen „Artisans du Monde“ Geschäft, in dem fair produzierte Produkte verkauft werden (vergleichbar mit den „Eine-Welt-Läden“ in Deutschland). Den Tag ließen wir zusammen mit unseren Gastschülern in Nîmes ausklingen.
Als sich die Woche langsam zum Ende neigte, wurde es Zeit auch all die von uns gestarteten Projekte zusammenzufassen und abzuschließen, damit sie zukünftig in Deutschland, Frankreich und Italien weitergeführt werden können. So war der Freitag geprägt durch eine Vielzahl an Vorträgen über die von uns gestarteten Projekte in Bezug auf die Verbreitung des fairen Gedankens. Zum einen präsentierten wir selbst die Ergebnisse unserer Gruppenarbeit im Plenum, darüber hinaus hatten wir die einmalige Chance, in Vorträgen von lokalen Experten Hintergründe über Fairtrade-Aktivitäten in Frankreich und lokale Fairtrade-Produkte aus dem Süden Frankreichs zu erfahren. Um alle italienischen, deutschen und französischen „Fairtrade-Ambassadors“ auf den Geschmack dieser Produkte zu bringen, enthielt die Vorstellung auch eine Verkostung der fair gehandelten Produkte.
Das darauffolgende Wochenende verbrachten wir in den Gastfamilien. Dies bot uns die Möglichkeit, den Süden Frankreichs mit den Einheimischen zu erkunden und noch einmal besser in die französische Kultur einzutauchen. Es wurden traditionelle Märkte wie z. B. in Uzés, Sehenswürdigkeiten wie die beeindruckende Pont du Gard und bekannte Städte der Region besucht. Als auch dieses schöne und ereignisreiche Wochenende zu Ende ging, traten wir am Sonntag die Heimreise an und so traf die Fair Trade Company nach einer erlebnisreichen Reise glücklich und voller neuer Erfahrungen in Köln ein.
Diese Woche hat uns sowohl als Fairtrade-Interessierte als auch als junge Menschen sehr bereichert, durch das Knüpfen neuer Freundschaften, das Kennenlernen einer neuen Kultur und natürlich die Entwicklung neuer Fairtrade-Konzepte, welche in Zukunft ausgebaut werden. Im September erwarten wir in Knechtsteden den Gegenbesuch beider Schulen und für den Anfang des nächsten Jahres ist ein abschließendes Treffen an der Partnerschule in Norditalien geplant.
von Lya Sill und Mirabella Poguntke (Q1)