Wenn Omi die Brille in den Kühlschrank legt…

von | Fr, 21. Mai. 2021

Die Kölner KinderUni bietet auch dieses Jahr wieder einige Workshops und Vorlesungen an. Sie sind für Kinder gedacht, die Freude am Entdecken haben und neugierig sind.

Die Kölner KinderUni ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kölner Wissenschaftsrunde und der Universität zu Köln. Sie bieten Workshops, Vorlesungen und Selbstlernkurse für die Klassen 3 bis 6 an. Ab der 7.Klasse kann man bei den KölnerJuniorUni Brain Drops teilnehmen.

Die Anmeldung erfolgt auf der Homepage der Kölner KinderUni. Der Besuch der KinderUni ist kostenlos. Man kann sich für einzelne Veranstaltungen in bestimmten Zeiten anmelden. Davor sollte man sich die Voraussetzungen für die Kurse durchlesen.
Denn dort werden wichtige Informationen zu dem jeweiligen Workshop genannt, wie z.B. die vorausgesetzte Klassenstufe, der Inhalt und die Termine. Dadurch, dass sich oft zu viele Kinder für das gleiche Thema anmelden, werden die Plätze verlost. Nachdem die Anmeldefrist abgelaufen ist, erhält man eine Mitteilung, ob und für welchen Workshop man einen Platz erhalten hat. Denn es besteht die Möglichkeit sich für mehrere Workshops anzumelden.

Ich konnte an dem Workshop mit dem Thema Hirngesundheit teilnehmen. An diesem Workshop, welcher sich speziell mit der Krankheit Alzheimer befasste, haben insgesamt 50 Kinder der 5. und 6. Klasse teilgenommen, die auf drei Gruppen aufgeteilt wurden. Der Workshop bestand aus vier Terminen mit einer Dauer von jeweils 90 Minuten.  Anders als in den letzten Jahren fanden alle Termine nur online über Zoom statt. Der Workshop wurde von der Fragestellung geleitet „Warum legt Omi ihre Brille in den Kühlschrank?“

Zu Beginn des Workshops haben wir uns mit dem Gehirn beschäftigt, um die Ursachen von Alzheimer kennen zu lernen. Wir haben gelernt, dass die Ursachen von Alzheimer Eiweißablagerungen zwischen den Zellen des Gehirns, das fortschreitende Absterben von Nervenzellen und Dendriten oder die Abnahme der Hirnmasse sein können.

Später haben wir uns im Detail mit der Krankheit Alzheimer beschäftigt. Wir haben erfahren, dass Alzheimer seinen Namen von Alois Alzheimer hat, denn dieser hat als erster die Eiweißablagerungen in der Hirnrinde festgestellt, die bei einer Patientin Ursache für diese Erkrankung waren.

Gedächtnisprobleme, fehlende Orientierung, Wortfindungsprobleme, zwei Dinge gleichzeitig tun, Unruhe und Aggressionen sind typische Symptome von Alzheimer. Bei einer Demenz gibt es verschiedene Risikofaktoren, es gibt die veränderbaren Risikofaktoren und die unveränderbaren Risikofaktoren. Zu den unveränderbaren Risikofaktoren zählen Alter, Gene, Bildung, weibliches Geschlecht und Vorerkrankungen (z.B.Depressionen, Parkinson, Schlaganfälle). Zu den veränderbaren Risikofaktoren zählen geistige Aktivität, Sport und Bewegung, Ernährung, soziale Aktivitäten und gutes Hören.

Um herauszufinden, ob jemand an Demenz leidet, kann man der betreffenden Person verschiedene Fragen stellen, sie untersuchen und testen lassen, Bilder vom Gehirn machen (MRT) und Nervenwasser punktieren.

Um einer Demenz vorzubeugen, kann man besonders auf vier Dinge achtgeben; regelmäßig etwas für das Gehirn tun, regelmäßig Sport treiben (empfohlen werden 150 Minuten pro Woche), soziale Kontakte pflegen und sich gesund ernähren.

Als Projekt haben wir dazu in der vorletzten Sitzung als “Hausaufgabe“ einen vierwöchigen Hirn-Fitness-Kalender erhalten in dem wir die vorbeugenden Maßnahmen für unsere Familienmitglieder und uns beobachten und festhalten sollten. In der letzten Sitzung haben wir diese zusammengetragen und ausgewertet.

Neben den ganzen wissenswerten Informationen, die wir zur Demenz erhalten haben, haben wir auch Spiele gespielt, wie z.B. Skribbel und Quizze auf Kahoot! gelöst.

Zum Abschluss durften wir während des Workshops alle einen Brief von der Kinderuni öffnen, den wir einige Tage zuvor erhalten hatten.
Darin enthalten war eine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme am Workshop, ein Schlüsselanhänger und Aufkleber mit dem Logo der KinderUni.  Einige Tage später habe ich noch per Post eine Teilnehmerbescheinigung und vier Stempel erhalten. Die Stempel erhält man für jeden besuchten Workshop oder Vorlesung. Hat man insgesamt zehn Stempel gesammelt, kann man sich bei der KinderUni melden, dann wird man mit einem KinderUni-Diplom ausgaezeichnet. Einmal im Jahr im Herbst findet normalerweise eine Diplomfeier in Köln statt, bei der man die Diplome erhält. In Corona-Zeiten kann es sein, dass die Feier ausfallen muss, dann kann das Diplom zugeschickt werden.

Abschließend kann ich sagen, dass die Teilnahme an dem Workshop eine gute und interessante Erfahrung war. Wir haben erfahren, was wir schon als Kinder gegen die Krankheit „Alzheimer Demenz“ tun können und wie die Demenzforschung funktioniert. Die KinderUni-Studenten haben dadurch zusätzlich mit dem Workshop die Forschung und Aufklärung über Demenz unterstützt.

von Simon Samagalski, 5c