Zukunft mit KI beim Chemiekonzern Lanxess

von | Mi, 27. Okt. 2021

Für uns als MINT-freundliche Schule fand am 1. Oktober 2021 ein Vortrag des Lanxess-Konzerns zum Thema künstliche Intelligenz (KI) und wie sie in Chemiekonzernen verwendet wird statt. Die Chemie- und Informatikkurse der EF, Q1 und Q2 hatten die Möglichkeit, daran teilzunehmen.

LANXESS ist ein führender Spezialchemie-Konzern mit einem Umsatz von 6,1 Milliarden Euro im Jahr 2020. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 14.800 Mitarbeiter in 33 Ländern.

Mit ihren weltweit ca. 110 Fabriken strebt der Konzern an, bis 2040 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, investiert der Konzern vermehrt in Digitalisierung und KI-Modelle.

Zum Beispiel sucht Lanxess mithilfe von KI-Modellen Alternativen für umweltschädliche Stoffe in ihren Produktionen. Diese KI-Modelle untersuchen, warum und wie bestimmte Stoffe in ursprünglichen Rezepturen funktionieren. Dann werden den betreuenden Experten verschiedene Versuche vorgeschlagen, mit denen man die Wirksamkeit von alternativen Stoffen überprüfen könnte. Dies geht deutlich schneller als klassische Versuchsaufbauten. Wenn die Experten die Versuche für sinnvoll erachten, werden sie durchgeführt. Wenn der neue Stoff in den Versuchen genauso wirksam ist wie der alte, oder sogar wirksamer, war das Experiment erfolgreich und man hat das neue Produkt ökologisch wertvoller hergestellt. Wenn allerdings das Experiment fehlschlägt und das neue Produkt weniger effektiv ist, was leider gar nicht so selten der Fall ist, müssen andere Experimente durchgeführt oder der ganze Prozess wiederholt werden.

Wichtig ist Lanxess vor allem, dass weiterhin die Menschen bei aller Digitalisierung im Mittelpunkt bleiben. So läuft die Digitalisierung über die gesamte Kette des Unternehmens: Maschinen und Mitarbeiter. Zum Beispiel sind bei Lanxess, wie auch hier bei uns an der Schule, alle Mitarbeiter mit einem Tablet ausgestattet worden. Damit können die Mitarbeiter zum Beispiel den Vorrat bestimmter Stoffe abfragen und Rezepturen für Produkte finden.

Nach dem Vortrag konnten die Zuhörer Fragen stellen. Eine sehr interessante Frage war beispielsweise, ob die Computer, die die KI-Modelle ausführen, sich nicht zu negativ auf das Klima auswirken könnten. Dies wurde verneint. Die Computer an sich seien zwar tatsächlich eher umweltunfreundlich, im Verhältnis zur späteren ökologischen Verbesserung des Produktes sei das jedoch zu vernachlässigen.

Für uns Schüler war der Vortrag sehr interessant. Wir haben gehört, wie die Themen, die wir in der Schule behandeln, auch später im Berufsleben eine große Rolle spielen und miteinander verknüpft werden. In einem Chemiekonzern sind zum Beispiel nicht nur Bereiche der Chemie wichtig, sondern auch viele andere Themen wie Informatik und künstliche Intelligenz.

von Mats Bäcker und Xi Gong (beide EF)