Sportabzeichen

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Sportabzeichen

  • 2021

Das Deutsche Sportabzeichen ist eine Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Es ist die höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports und wird als Leistungsabzeichen für überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit verliehen.

Die zu erbringenden Leistungen orientieren sich an den motorischen Grundfähigkeiten Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination. Aus jeder dieser Gruppen muss eine Übung erfolgreich abgeschlossen werden. Der Nachweis der Schwimmfertigkeit ist zudem notwendige Voraussetzung für den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens. Bei den Übungen handelt es sich in erster Linie um Disziplinen aus der Leichtathletik, dem Turnen, dem Schwimmen sowie dem Radfahren.

Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland mit Ordenscharakter und wird an Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder verliehen, die in einem Kalenderjahr die Leistungsanforderungen ihrer Altersstufe erfolgreich erfüllt haben. Die Verleihung erfolgt durch die Ausstellung einer Urkunde.

Auch Menschen mit Behinderung können das Deutsche Sportabzeichen erwerben. Die Bedingungen für Menschen mit Behinderung wurden vom Deutschen Behindersportverband (DBS) im Einvernehmen mit dem DOSB festgelegt und sind im Handbuch „Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung“ niedergelegt.

Aus der Historie …
Das Deutsche Sportabzeichen wurde am 10. November 1912 von der Hauptversammlung des Deutschen Reichsausschusses für Olympische Spiele unter dem Namen Auszeichnung für vielfältige Leistung auf dem Gebiet der Leibesübungen geschaffen. Vorbild war das Schwedische Sportabzeichen, das der Begründer des Deutschen Sportabzeichens, Carl Diem, 1912 während der Olympischen Spiele in Stockholm kennengelernt hatte. Erlangen konnten es anfangs nur deutsche Männer, die einem Sportverein angehörten. 1921 wurde es in Deutsches Turn- und Sportabzeichen umbenannt und konnte nun auch von Frauen erworben werden.

Die Bedingungen wurden von dem schwedischen Vorbild übernommen. Bis 2012 waren fünf Bedingungen aus fünf Gruppen zu absolvieren. Schwimmen war und ist heute noch obligatorisch. Einige Anforderungen sind bis heute unverändert. Die Einteilung der Anforderungen in verschiedene Altersgruppen erfolgte erst nach dem Zweiten Weltkrieg, bis dahin musste jeder, unabhängig von seinem Alter, die gleichen Bedingungen erfüllen.

In der Zeit des Nationalsozialismus trug das Deutsche Sportabzeichen seit 1934 den Namen Reichssportabzeichen und wurde am 1. Juli 1937 als Ehrenzeichen mit der offiziellen Bezeichnung Deutsche Reichsauszeichnung für Leibesübungen staatlich anerkannt.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in der DDR ab 1951 das Sportabzeichen der DDR „Bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat“ in den Stufen Gold, Silber und Bronze verliehen.

In der Bundesrepublik Deutschland traten am 1. April 1952 bundeseinheitlich die Bedingungen für das Deutsche Sportabzeichen in Kraft. Vorher hatten viele Landessportbünde schon wieder ihr regionales Sportabzeichen eingeführt.

Ab dem Jahr 1993 wurde der Verleihungsmodus geändert. Zuvor waren die Stufen Bronze, Silber und Gold nach Alter gestaffelt. Ab diesem Jahr richtete sich die Stufe des Sportabzeichens nach der Anzahl der Wiederholungen: 1. Verleihung Bronze; 3. Verleihung Silber und ab der 5. Verleihung Gold.

Nach der Fusion des Deutschen Sportbundes und des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland zum neuen Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ergab sich seit 2007 eine Reihe von Veränderungen. Die Abzeichen erhielten eine neue Form. Sie zeigen jetzt in einem gebundenen Lorbeerkranz den unverschnörkelten Schriftzug DOSB.

Nach der letzten Reform gibt es für jeden Bereich und jede Disziplin ein altersgemäßes dreistufiges Leistungsmodell: je nach erzielter Leistung gibt es einen, zwei oder drei Punkte. Je nach erreichter Punktzahl über alle vier Kategorien hinweg wird das Sportabzeichen in Bronze (4 – 7 Punkte), Silber (8 – 10 Punkte) oder Gold (11 und 12 Punkte) verliehen.

und Aktuelles am Norbert-Gymnasium
Laut Beschluss der Fachkonferenz Sport gehört der Erwerb des Deutschen Sportabzeichens zum festen Programm des Fachbereiches Sport am Norbert-Gymnasium. In der Sekundarstufe I (Stufe 5 – 9) bilden die Ergebnisse der jährlich vor den Sommerferien ausgetragenen Bundesjugendspiele in der Sportart Leichtathletik eine breite Basis, so dass im Spätsommer die noch fehlenden Disziplinen unterrichtsimmanent erworben werden können. In der Sekundarstufe II (Stufen 10 – 12) wird der Erwerb des Deutschen Sportabzeichens ebenfalls angeboten. Für manchen Bewerbungen ist der erfolgreiche Erwerb des Deutschen Sportabzeichens auch Grundvoraussetzung – dies geschieht dann auf Anfrage an die Fachgruppe Sport auch in Einzelprüfungen.

In den geraden Jahreszahlen nehmen die Klassen der Stufen 5 – 9 des Norbert-Gymnasiums am Wettbewerb des Rhein-Kreises Neuss um die erfolgreichste Klasse der jeweiligen Stufe teil: hier sind nicht nur die Sportklassen erfolgreich, sondern erfreulicherweise auch häufig genug Klassen mit anderem schulischem Schwerpunkt.

Thomas Nuyen