Karibuni Tansania

von | Mi, 2. Mrz. 2022

“Karibuni” heißt Willkommen!

Felix Allgaier engagierte sich nach seinem Abitur am Norbert-Gymnasium Knechtsteden im Jahr 2020 in Tansania und berichtet von seinen Erfahrungen und neu gewonnenen Lifehacks:

“Nach meinem Abitur am NGK 2020 wollte ich unbedingt nach Tansania, jedoch ging dies schwieriger als gedacht. Aufgrund der Corona Pandemie konnte ich mit keiner Organisation ausreisen, deshalb beschloss ich, nach einigen Gesprächen mit einem Kinderheim in Morogoro (Tansania), ohne Organisation und auf eigene Faust auszureisen.

Die ersten Tage vor Ort durfte ich sofort lernen, wie man ohne fließend Wasser und auch immer wieder ohne Strom lebt. Auch Zwischenfälle mit giftigen Schlangen, anderen wilden Tieren, bei über 30 Grad, gehörten hier zum Alltag. Zum Glück hatte ich keine wirklichen Probleme mich an die Gegebenheiten anzupassen. Auch Malaria, Corona und Amöben konnte ich gut überstehen.

Im Kinderheim gibt es zwei verschieden Häuser in denen die Kinder leben (Wisdom/Victory). In diesen Häusern gibt es jeweils zwei „Hausmamas“, die die meiste Zeit mit den Kindern verbringen. Auch ich durfte in das Familienleben eines Hauses (Wisdom) eintauchen und lebte dort mit den Kindern zusammen. In meinem Haus waren es 13 Kinder, insgesamt sind zurzeit 25 Jungen und Mädchen im Heim. Die Kinder sind zwischen 0 und 15 Jahren und kommen aus teils sehr schwierigen Verhältnissen. Die meisten Kinder haben Missbrauch sowie Gewalt erlebt und haben teilweise schwere Krankheiten. Trotzdem merkt man dies den Kindern nicht an, weil sie sehr positiv, dankbar und lebensfroh sind.

Zu meinen täglichen Aufgaben gehörte es eine Entsalzungsanlage zu bedienen, säubern der Gebäude im Kinderheim, in der Küche helfen, auf dem Feld arbeiten , bei den Tieren helfen oder die Kinder bei den Hausaufgaben zu unterstützen. Außerdem durfte ich als Trainer bei dem Fußballverein des Kinderheimes, welches auch für alle Kinder in der Umgebung geöffnet ist, das Training gestalten. Dieser Job als Trainer und das Spielen mit den Kindern in der Freizeit machte mir in dieser Zeit besonderes viel Spaß.

Des Weiteren waren es Projekte, wie der Bau des Spielplatzes für den Kindergarten, der durch die Einnahmen beim Abschlussgottesdienst des Abiturjahrgangs 2020/21 und den Förderverein ermöglicht worden sind, die mir am meisten Freude bereitet haben. Dafür an dieser Stelle ein großes DANKE an jeden einzelnen, der dieses Projekt unterstützt hat.

Die Zeit in Afrika war für mich persönlich eine großartige und bereichernde Zeit, in der ich viel Neues kennenlernen durfte, sei es eine neue Sprache, eine neue Kultur, neue Freunde und eine neue kleine Familie, bei der ich immer Willkommen bin.

Auch ein paar wichtige Lifehacks für mein Leben konnte ich mitnehmen:

  1. Einen kaputten Autoreifen kann man mit einem Flip-Flop reparieren.
  2. Ampeln in Afrika sind nur Deko.
  3. Fast alles ist essbar.
  4. Fleisch gibt es nur, wenn man selber schlachtet.
  5. Mit Flexibilität kommt man weiter als mit Perfektionismus.

von Felix Allgaier