„Wo kommen diese Teilchen her?”

Zwischen Protonenbeschleunigung und UN-Sitzungen: Die 9 c beschäftigt sich in Genf beim Besuch des CERN mit den Rätseln des Universums und mit den großen Fragen unserer Welt – mit Physik und Politik.

Befeuert durch ein starkes Interesse an der Erforschung kleinster Teilchen hatte die 9 c seit über einem Jahr eine Fahrt zum CERN nach Genf geplant. Um die Kosten zu mildern, hatten die Schüler Kuchen und grillten Würstchen beim „Jungen Festival der alten Musik“ verkauft.

Letzten Samstag war es dann soweit: Nach einigen Startschwierigkeiten brachte uns ein sehr gut ausgeschlafener Busfahrer fast staufrei nach Genf. Bei heißem Sommerwetter wurde die Klasse, begleitet von sieben Schülern des Chemie-LK, am Sonntag durch die Stadt geführt, vom Jet d’eau zu den Wasserspielen am „Broken Chair“ bis hin zur kühlen Kathedrale St. Peter. Nachmittags folgte eine Erfrischung im Freibad von Nyon, anschließend wurde ein ehemaliger Mitschüler besucht, der im Frühjahr nach Genf gezogen war. Die Familie verwöhnte die Klasse mit kühlen Getränken, Grillwürstchen und Eis. Einen herzlichen Dank an Familie Birmes!

Und dann, endlich, am frühen Montagmorgen, traf die Gruppe am CERN ein. Zunächst besuchten die Schüler die Dauerausstellung „Microcosm“, die sich mit den Rätseln des Universums und den Technologien des CERN beschäftigt und die Installationen erläutert, mit denen die CERN-Physiker ihre Forschung betreiben, darunter der weltweit grösste Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider).

Dr. Klaus Bätzner führte mit einem Film und einem Kurzvortrag in die Thematik der Partikelphysik ein. Anschließend durften sich die Schüler im Kontrollzentrum des Atlas-Experimentes über Messtechnik und diverse Detektoren informieren. In der „SM18 facility“ wurden wir in die Geheimnisse der Magnettests bei extrem niedrigen Temperaturen [1,9 K (-271,25 Grad Celsius)] eingeführt.

Abschließend hatte man noch die Möglichkeit im „Globe of Science and Innovation“ die Ausstellung „Universe of particles” zu besuchen. Sie beleuchtet die Fragestellungen, mit denen sich die Physiker am CERN beschäftigen: Vorausgesetzt, das ganze Universum besteht aus Teilchen, wo kommen diese Teilchen her? Wie lässt sich ihr Verhalten erklären?
Nach fast vier Stunden CERN-Besichtigung ging es sofort weiter ins „Internationale Viertel“ von Genf. Dort durfte die Gruppe nach einer gut einstündigen Security-Odyssee eine Führung durch den „Palast der Nationen“, den europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen, genießen. Neben dem Besuch verschiedener bedeutender Tagungssäle wurde unsere Gruppe kompetent in die Geschichte der UN und deren heutige Hauptaufgaben eingewiesen. Besondere Staatsgeschenke an die UN konnten bewundert werden, sogar ein kurzer Blick auf die gerade stattfindende Tagung der Menschenrechtskommission war möglich.

Erschöpft von der Hitze, aber geflasht von physikalischem und politischem Input kamen alle am Dienstagabend nach einer reibungslosen Busfahrt wieder in Knechtsteden an. Geträumt wurde vermutlich von Higgs-Teilchen, Protonenbeschleunigung, UN-Sitzungen, Supraleitern, Quarks…

Von: Natalie Zerulla und Marion Meuter