Zur Atempause ins Nikolauskloster – ein Besinnungstag für die Q2

von | Mo, 15. Apr. 2024

​Der Tag der Atempause beschreibt 24 Stunden, in welchen wir – die Q2 – die Möglichkeit hatten, das Leben auf Stopp zu drücken, den Stress zu vergessen, den Alltag links liegenzulassen und einfach einmal ganz tief durchzuatmen. Wir hatten die Möglichkeit, noch einmal vor dem “Abistress” unsere Gedanken, Träume und Ängste zu reflektieren und zu ordnen. 

Am 23.01.24 fuhren 51 Schüler*innen der Q2 mit dem Bus 30 Minuten lang zum Nikolauskloster. Auch wenn dieses Kloster gar nicht so weit von der Schule weg ist, hatte man direkt bei der Ankunft das Gefühl, man würde weg von der Schule und dem Stress sein. Schließlich hatten wir 24 Stunden vor uns, die man mit seinen Freunden verbringen würde. Ohne Hausaufgaben, Ohne Druck, Ohne Stress. Als wir ankamen, wurden wir direkt freundlich mit Kaffee und Kuchen begrüßt. Wir bezogen unsere Zimmer und gingen anschließend durch das wunderschöne Kloster zu unserem ersten Programmpunkt. In kleinen Gruppen sprachen wir mit unseren Freunden und der uns zugeteilten Lehrkraft über unseren heutigen Tag, unsere jetzige Situation, unsere jetzigen Sorgen, Probleme und über unsere Wünsche für die Zukunft. Es tat unfassbar gut, die Möglichkeit bekommen zu haben, die eigenen Gedanken zu reflektieren, über sie zu sprechen, aber auch die Perspektiven anderer zu hören und ihnen vielleicht durch gute Worte zuzusprechen und helfen zu können. Nach einem leckeren Abendessen trafen wir uns wieder in denselben Gruppen in unseren gemütlichen Räumen. Wir dachten über unsere Ressourcen nach, die uns im Leben helfen, tauschten uns aus und lernten von unseren “Lebenskuchen” (siehe Bild). Gegen 21:00 durften wir selbst entscheiden, ob wir einen Spaziergang mit kleinen Impulsen, eine Meditation mitmachen oder bei ruhiger Musik etwas modellieren wollten. Um 23:00 trafen wir uns schließlich in einer kleinen Kapelle, in welcher wir diesen nachdenklichen Tag mit Taizè Musik abschließen konnten. 

Am nächsten Morgen starteten wir in den Tag mit einer Morgenmeditation und kleinen Gruppenspielen, um dann nach einem ausgiebigen Frühstück die Perspektive auf unseren kommenden Weg zu richten.  Was ist mein Ziel? Wer begleitet mich? Welche Stolpersteine kommen vielleicht auf mich zu? Wie überwinden ich diese? Dazu durften wir uns die Zeit nehmen, uns alleine mit der unserer Zukunft auseinanderzusetzen, indem wir unseren Weg künstlerisch mit Blatt und Stift veranschaulichten oder in der Umgebung spazierten und an der frischen Luft nachdachten. Durch diese gegebene Zeit fiel es leicht, den noch ungeordneten und ungewissen, kommenden Weg ein wenig mehr zu ordnen. Der Bus brachte uns nach einem stärkenden Mittagessen wieder zurück nach Knechtsteden. Doch anstatt Überforderung, Druck und Zukunftsfragen, fühlte ich mich persönlich ruhiger und reflektierter.  

Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass es unfassbar gutgetan hat, “das Leben einmal kurz auf Stopp zu drücken”, und uns allen die Zeit gegeben hat, sich mit unserem Selbst, mit unseren Mitmenschen und mit den Möglichkeiten der Zukunft auseinanderzusetzen: unseren Weg gehen und nach rechts und links schauen, dabei helfende Ressourcen wahrnehmen und nutzen, Mitmenschen begegnen, ein Stück Weg gemeinsam gehen und immer wieder eine Atempause einlegen, um sich neu zu orientieren und die nächste Wegstrecke zu finden. 

von Eva Götzelmann (Q2)